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Rhetorik und Kommunikation: Stimmiges Leben beginnt mit stimmiger Sprache

Aktualisiert: vor 3 Tagen


Lena Dieterle hält weiße Jasminblüten in der Hand – ein stiller Moment der Verbundenheit, der für Reinheit, Aufrichtigkeit und achtsame Sprache steht.

Sprache als Spiegel unserer Haltung

Wie wir sprechen, formt unser Denken – und unser Leben. Worte sind weit mehr als Mittel zur Mitteilung. Sie sind Träger unserer inneren Haltung, Ausdruck unserer Werte, oft auch Schutzmechanismen. Gerade dann, wenn wir das Gefühl haben, nicht klar Nein sagen zu dürfen oder uns nicht vollständig zeigen zu können, greifen wir zu vertrauten Formulierungen, die uns abfedern – oft unbewusst. Doch genau in diesen sprachlichen Gewohnheiten verbirgt sich eine leise Unstimmigkeit, die unsere äußere Kommunikation und unser inneres Erleben auseinanderdriften lässt.


Wenn auch du dich schon einmal dabei erwischt hast, dass du blumiger formulierst, als du es innerlich empfindest, dann ist dieser Beitrag für dich. Ein stimmiges Leben beginnt dort, wo das, was wir sagen, mit dem übereinstimmt, was wir wirklich fühlen und denken. Sprache wird dann zum Werkzeug der Klarheit – nicht nur gegenüber anderen, sondern auch gegenüber uns selbst.


Das kleine Wort „leider“ und die große Bedeutung

Ein Wort, das mir in vielen Gesprächen immer wieder auffällt – auch bei mir selbst – ist „leider“. Es scheint auf den ersten Blick freundlich, rücksichtsvoll, verbindlich. Sätze wie „Leider kann ich nicht“, „Leider passt es gerade nicht“ oder „Leider muss ich absagen“ sind gesellschaftlich anerkannt, klingen höflich und vermeiden Konfrontation. Aber oft – vielleicht sogar meistens – steckt kein echtes Bedauern dahinter. Es ist schlicht eine sozial akzeptierte Absage, verkleidet als Mitgefühl.

Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann passt es manchmal einfach nicht. Dann will ich nicht. Dann ist es kein „leider“, sondern ein klares Nein. Und genau dieses klare Nein würde mehr Wahrheit transportieren. Mehr aufrichtige Haltung. Und vor allem: weniger Selbstverleugnung. Denn mit jeder sprachlichen Unklarheit verrücke ich die Grenze zwischen meinem Innen und dem, was ich nach außen zeige. Und das spüre ich – wenn nicht sofort, dann auf lange Sicht.

Ein einfaches „Das passt für mich nicht“ ist nicht unhöflich. Es ist stimmig. Und in einer Welt, in der wir oft mehr erklären als nötig, ist diese Klarheit wohltuend – für beide Seiten.


Weichzeichner, die uns von unserem stimmiges Leben entfernen

„Eigentlich“ ist so ein Wort. „Ich wollte eigentlich nur kurz fragen …“ Was bedeutet das eigentlich? Will ich oder will ich nicht? Diese Formulierungen lassen Raum, ohne wirklich Verantwortung zu übernehmen. Auch „irgendwie“ oder „sozusagen“ schleichen sich oft ein. Sie wirken harmlos – aber sie schwächen Aussagen ab, die eigentlich Klarheit brauchen.

Wenn ich sage: „Das war irgendwie komisch“, dann kann ich mich nicht festlegen. Vielleicht war es sehr irritierend, vielleicht unangenehm – aber ich traue mich nicht, es genau zu benennen. Diese sprachliche Unschärfe wirkt wie ein Schutzschild. Sie schützt uns vor Ablehnung, vor Reibung, vor Bewertung – aber sie kostet uns auch etwas: innere Wahrheit.


„Worte sind Luft. Aber die Luft wird zum Wind, und der Wind macht die Schiffe segeln.“ – Arthur Koestler

Lena Dieterle mit frisch geschnittenem Jasmin in der Hand – Sinnbild für Klarheit und die stille Schönheit eines wahrhaftigen Ausdrucks.

Wenn Höflichkeit zur Floskel wird

Gerade im beruflichen Kontext begegnen uns viele Formulierungen, die freundlich klingen, aber nicht wahr sind. Der Klassiker: „Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung.“ Klingt serviceorientiert – ist aber realitätsfern. Wer steht schon wirklich jederzeit zur Verfügung? Niemand. Und dennoch schreiben wir es, weil es zum Ton gehört, weil es erwartet wird, weil es uns als professionell erscheinen lässt.

Aber Professionalität heißt nicht, sich sprachlich zu verbiegen. Sie heißt: verbindlich sein, ohne sich selbst zu verlieren. Eine ehrlichere Variante könnte lauten: „Ich melde mich, sobald ich Kapazitäten habe.“ Oder: „Gern innerhalb meiner regulären Erreichbarkeit.“ Das mag ungewohnt wirken – aber es ist wahr. Und Wahrhaftigkeit schafft langfristig mehr Vertrauen als perfekt klingende Sätze.


Bewusste Sprache als Lebenspraxis

Reinheit in der Sprache – inspiriert vom Jasmin

Vielleicht ist dir auf den Bildern der weiße Jasmin aufgefallen. Ich habe ihn an diesem Morgen frisch geschnitten – und wie er in meinen Händen lag, wurde mir bewusst, wie viel er ausdrückt, ohne ein Wort zu sagen. Der Jasmin steht seit Jahrhunderten für Reinheit, Aufrichtigkeit und stille Schönheit. Kein Lärm, kein Aufdrängen – nur ein klares Dasein im Moment.


Die Sprache als Spiegel unseres Inneren

In einer Zeit voller Überlagerungen, Worte und Reizüberflutung erinnert mich der Jasmin daran, dass das Wesentliche oft leise ist. Und dass Sprache dann stimmig ist, wenn sie klar, wahrhaftig und verbunden ist – mit dem, was in uns ist. Der Duft dieser Blüten war an diesem Tag wie eine Antwort auf alles, worüber ich gerade schreibe: Stimmigkeit beginnt nicht im Außen, sondern im Innern. Und sie zeigt sich nicht laut, sondern echt.

Sprache ist ein alltägliches Werkzeug. Und gleichzeitig ein Spiegel unserer inneren Ausrichtung. Wenn wir beginnen, bewusster zu sprechen, verändern wir mehr als nur unsere Ausdrucksweise. Wir verändern unsere Haltung zu uns selbst, unsere Grenzen, unsere Klarheit.


Ein stimmiges Leben ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Und oft beginnt dieser Prozess mit einem ehrlicheren Satz. Einer kleinen Entscheidung, ein bestimmtes Wort nicht mehr automatisch und geprüft zu verwenden. Einem Moment der Stille, bevor wir antworten.

Stimmigkeit in der Sprache ist kein Ziel, das wir erreichen müssen. Sie ist eine Einladung – zu mehr Bewusstsein, mehr Integrität und mehr Echtheit im Alltag. Und sie bringt oft genau das in unser Leben, was wir intuitiv suchen: Leichtigkeit, Klarheit, Verbindung.

Wenn du dich auf den Weg zu einem stimmigen Leben machen möchtest – jenseits von

Floskeln, dafür mit Substanz – dann schau gern auch in meine Impulsreihen, Bücher und Kartenkollektionen. Alles dreht sich um ein bewusstes, selbstbestimmtes Leben im Einklang mit dir selbst.


Zum Beitrag: Nach dem Gesetz der Anziehung leben lernen: Meine persönliche Erfahrung


Mehr Gedanken & Rezepte für ein stimmiges Leben findest du in meiner Literatur.


Impulse zur Selbstbeobachtung

Welche deiner Formulierungen klingen freundlich – sind aber nicht wahr oder überflüssig?

In welchen Momenten weichst du sprachlich aus, obwohl du klar sein könntest?

Vielleicht möchtest du in den kommenden Tagen einfach mal zuhören, was du sagst. Nicht um dich zu korrigieren, sondern um dich besser kennenzulernen. Denn dein Wort ist mehr als Klang – es ist Haltung. Und es ist der erste Schritt zu einem wirklich stimmigen Leben.


Herzlichst

Lena


Pressekontakt

Lena Dieterle 
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63741 Aschaffenburg
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