Yacón – Anbau, Ernte, Geschmack und Verwendung der besonderen Andenwurzel
- lena.literatur

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Meine erste Yacón-Ernte in der Einsiedelei
Als ich in die Einsiedelei eingezogen bin, erzählte mir der Vorbesitzer, dass im Garten eine Yacón-Pflanze steht – eine Andenwurzel, die zuverlässig wächst und erst bei Frost geerntet wird. Man sieht es am Blattgrün, es verliert beinahe schlagartig seine Farbe, wird grau und ohne Struktur.
Als jetzt im Herbst dann das Laub einbrach, begann ich mit der Ernte. Beim Ausgraben fiel mir sofort der Boden auf: locker, sandig-humos, gut durchlüftet – genau der Boden, den Yacón benötigt, um große Knollen auszubilden. Die Ernte war reich, viel üppiger als erwartet, und es war meine erste Begegnung mit dieser besonderen Pflanze.
Einige der Speicherknollen habe ich aufgehoben, um sie frostfrei zu überwintern und im kommenden Frühjahr selbst neu zu setzen. Die Erfahrung war so schön und überraschend, dass ich darüber recherchiert habe und dir meine Erkenntnisse dazu aufschreiben möchte.

Was ist Yacón? Herkunft und botanische Einordnung
Yacón (Smallanthus sonchifolius) stammt aus den zentralen Anden Südamerikas und wird dort seit Jahrhunderten angebaut. Sie gehört zur Familie der Korbblütler und zählt zu den wenig bekannten, aber vielseitigen Wurzelgemüsen. Besonders geschätzt wird sie in ihren Ursprungsregionen als Nahrungsmittel und aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe.
Yacón anbauen: Standort, Boden und Pflanzzeit
Boden und Standort
Yacón bevorzugt:
lockere, humusreiche Erde
gute Durchlüftung
leichte Sandanteile
einen sonnigen, warmen Platz
Verdichtete oder staunasse Böden führen zu Fäulnis oder missgebildeten Knollen.
Ausbreitung kontrollieren
Yacón bildet unterirdisch sowohl große essbare Knollen als auch kleine Speicherknollen. Über diese Speicherknollen kann sie sich nach einigen Jahren im Beet deutlich ausbreiten – nicht ganz so invasiv wie Topinambur, aber dennoch spürbar.Wer die Pflanze an einem festen Ort halten möchte, nutzt am besten eine Wurzelsperre oder ein klar abgegrenztes Beet.
Pflanzzeit und Wachstum
Pflanzung ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen
Yacón ist frostempfindlich
benötigt eine lange Vegetationszeit
bildet kräftiges Blattgrün und kleine gelbe Blüten
kann bis zu 2 m hoch werden
Unterirdisch entstehen zwei Knollentypen: die essbaren Knollen und die Speicherknollen zur Vermehrung.

Wann wird Yacón geerntet?
Der ideale Zeitpunkt
Geerntet wird, sobald der erste Frost kommt und das Laub abstirbt. Dann sind die Knollen voll ausgebildet und lassen sich gut freilegen.
Nachreifen
Frisch geerntete Knollen sollten einige Tage ruhen. In dieser Zeit wandeln sich Kohlenhydrate um, wodurch die natürliche Süße zunimmt.
Lagerung und Haltbarkeit der Yacón-Knolle
kühl, trocken und dunkel lagern
frostfrei, aber nicht zu warm
mehrere Wochen bis Monate haltbar
entwickelt mit der Zeit eine intensivere Süße
Inhaltsstoffe und gesundheitliche Vorteile
Yacón enthält wertvolle Nährstoffe:
Inulin und Fructooligosaccharide (FOS): belasten den Blutzucker kaum
Ballaststoffe: unterstützen die Verdauung
Kalium, Calcium, Magnesium
Vitamin C
Polyphenole (antioxidativ)
hoher Wasseranteil: leicht, erfrischend und gut verträglich
Diese Zusammensetzung macht Yacón zu einem spannenden Wurzelgemüse für jede Küche.

Wie schmeckt Yacón?
Für mich liegt der Geschmack zwischen Süßkartoffel und Topinambur – mild, saftig, leicht süßlich.Sie kann roh, gekocht, gebraten oder püriert verwendet werden.
Zubereitungsideen aus meiner Küche
Roh als Snack oder im Salat
[Hier Bild einfügen]Geschält und in Scheiben geschnitten ist Yacón erfrischend und angenehm mild – ideal für Salate oder zwischendurch.
Cremiges Yacón-Trüffel-Püree
[Hier Bild einfügen]Gemischt mit Kartoffeln ergibt sie ein zartes, leicht süßes Püree, das sich wunderbar mit Trüffel oder Pilzgerichten kombinieren lässt.

Gebratene Yacón
[Hier Bild einfügen]In der Pfanne entwickelt sie eine karamellige, leicht nussige Note und passt hervorragend zu winterlichem Ofengemüse.

Yacón vermehren: Überwinterung der Speicherknollen
Die Speicherknollen werden:
trocken, dunkel und frostfrei gelagert
im Frühjahr geteilt
nach den Eisheiligen neu ausgepflanzt
So lässt sich Yacón von Jahr zu Jahr weiter kultivieren.
Yacón ist ein faszinierendes, vielseitiges Wurzelgemüse, das sowohl im Garten als auch in der Küche echte Freude macht. Die Mischung aus üppigem Wuchs, hübscher Blüte, reichhaltiger Ernte und mild-süßem Geschmack macht sie zu einer Bereicherung.Meine erste eigene Ernte war ein besonderes Erlebnis und ich freue mich schon darauf, die Yacón im nächsten Jahr selbst weiterzuziehen.
Wenn du Freude an solchen Einblicken aus meinem Leben in der Einsiedelei hast, könnte dir auch meine literarische Arbeit gefallen. In meinen Romanen erzähle ich vom Leben im Rhythmus der Natur, vom Rückzug, vom stillen Wandel und dem Zauber der kleinen Dinge. Du findest hier auf meinem Blog außerdem viele Beiträge rund um Wildkräuter, Selbstversorgung und eine achtsame Küche.
Herzlichst
Lena




