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Einsiedelei: Wie ich meinen Ort der Stille fand und warum Gedanken Realität erschaffen

Aktualisiert: vor 1 Tag

Es gibt Momente im Leben, in denen wir spüren: Hier führt mich etwas Größeres. Genau so war es, als ich meine Einsiedelei fand: ein kleines Haus mit Selbstversorger-Garten, eingebettet in die Natur, schlicht und unscheinbar. Ein Ort, nach dem ich lange gesucht hatte, von dem ich wusste, dass er existiert, ohne zu wissen, wann er mir begegnen würde.

Doch diese Geschichte beginnt nicht mit einem Schlüssel in der Hand. Sie beginnt viel früher: in meinen Gedanken, in meinen inneren Bildern, in einer tiefen Überzeugung. Denn bevor die Einsiedelei äußerlich zu mir kam, hatte ich sie innerlich längst bewohnt.




Was die Einsiedelei für mich bedeutet

Eine Einsiedelei ist mehr als ein Rückzugsort. Sie ist Ausdruck einer Lebensform, eine Haltung, eine Entscheidung für Stille, Einfachheit und Klarheit. Für mich ist sie auch ein stiller Protest gegen Entwicklungen, die mich immer wieder sprachlos machen. Um nur einige davon zu nennen: Massentierhaltung, Pestizide, lange Transportwege, Fast Fashion, Überproduktion, Wegwerfgesellschaft, Volkskrankheiten, Diskriminierung und Verantwortungslosigkeit.


Traditionell waren Einsiedeleien Orte für Gebet, Meditation oder ein spirituelles Leben. Heute bedeutet eine Einsiedelei für mich:

  • ein Platz in der Natur, an dem ich mir selbst begegne

  • ein Raum der Einfachheit, frei von Überfluss und doch voller Fülle

  • Selbstversorgung für eine saisonale und regionale Küche

  • ein Haus, das nicht Konsum und Status repräsentiert, sondern Verbundenheit mit der Natur und den Jahreszeiten

  • Quell der Inspiration

Die Faszination für Einsiedeleien ist tief in unserer Geschichte verwurzelt. Wir spüren, dass dort eine andere Qualität von Leben möglich ist – ein Leben, das uns mit dem Wesentlichen verbindet.


Die Suche nach meiner Einsiedelei

Lange Zeit war meine Suche nach einem Tiny House mit Grundstück von Geduld, Beharrlichkeit und Hoffnung geprägt. Und schon länger wohnte der Impuls in mir, wieder zu meiner Mutter in mein Heimatdorf zu ziehen.

Immer wieder durchstöberte ich die Immobilienanzeigen und sah mir jedes kleine Haus an, das dort auftauchte. Oft wusste ich schon beim ersten Blick: Das ist es noch nicht. Und doch fuhr ich hin, besichtigte, fühlte mich hinein – als würde jeder Besuch mir ein Stück näherbringen, was ich suchte. Es sollte ein Platz sein, an dem ich ungestört bin. Ein freistehendes Haus, niemand links, niemand rechts, niemand über oder unter mir im gleichen Gebäude. Von meinem Gefühl her sollte sich der Ort weit und frei anfühlen.

Immer wieder zog es mich auch in die Gegend, in der ich mir meinen Rückzugsort vorstellte. Ich spazierte dort durch Wälder und über Felder, fuhr die kleinen Straßen entlang, sog die Atmosphäre auf und wusste: Hier wird es eines Tages sein. Ich konnte nicht sagen, wann oder wie, doch ich spürte, dass dort bereits etwas ist, das auf mich wartete. Ich habe sogar einen Roman (Bramberi) darüber geschrieben und im März 2025 veröffentlicht.


Der Roman Bramberi von Lena Dieterle im Spätsommer mit einem reifen Apfel

Und dann kam der Moment: nicht über eine Annonce, sondern – wie so oft – durch Hörensagen. Als ich es sah, wusste ich sofort: Das ist es. Zuvor war es mir nie aufgefallen, denn vom Weg aus ist es kaum zu sehen. Dieses Verborgene verstärkte für mich die Anziehungskraft noch. Ich, die mit geschultem Auge jede Weggabelung kennt, hatte dieses Haus bisher übersehen. Die Begeisterung war riesig.

Doch kaum hatte ich mich gefreut, folgte die Ernüchterung: Das Objekt war bereits vergeben.

Für viele wäre die Geschichte an dieser Stelle vielleicht zu Ende gewesen. In mir aber geschah etwas anderes.


Innere Bilder: Schon dort sein, bevor es real ist

Ich habe die Einsiedelei geistig in Besitz genommen. Nicht aus Besitzgier, sondern aus innerer Verbundenheit.

„Ich stellte mir vor, wie ich morgens die Tür öffne und einen Kaffee auf der Terrasse genieße. Ich spürte die Stille des Abends in den Räumen – drinnen das Knacken des Kamins, draußen das sanfte Abendrot. In Gedanken ging ich durch den Garten, schnitt hier zurück und pflanzte dort neu an.


In der Realität schnürte ich ein Räucherbündel und brachte es vor Ort.Ich begann, meine Wohnung auszumisten, Dinge zu spenden, auf dem Flohmarkt oder im Internet zu verkaufen und fuhr mehrmals zum Wertstoffhof.

Dieses geistige Bewohnen war so intensiv, dass es Wirklichkeit wurde. In gewisser Weise lebte ich dort schon lange zuvor.

Und dann geschah das Unglaubliche: Das Objekt, das bereits vergeben war, kam zu mir zurück, um zu bleiben.


Das Gesetz der Anziehung und die Einsiedelei

Warum ist das passiert? Für mich liegt die Antwort im Gesetz der Anziehung und Frequenz. Es besagt, dass wir das in unser Leben ziehen, was wir mit Klarheit, Überzeugung und Gefühl denken. Gedanken sind keine harmlosen Wolken, sie sind schöpferische Kräfte.

Die Einsiedelei war bereits Teil meiner inneren Wirklichkeit. Ich hatte nicht nur davon geträumt, sondern ich hatte sie gelebt – geistig, emotional, mit allen Sinnen. Und weil das so war, konnte das Außen sich nicht anders formen, als diesem inneren Bild zu entsprechen.

Diese Erfahrung hat mir gezeigt: Wir erschaffen unsere Realität. Nicht durch bloßes Wünschen, sondern durch klares Fühlen, inneres Ausrichten, konsequente Führung unserer Gedanken.


Warum Einsiedelei uns heute noch fasziniert

Meine Geschichte ist persönlich, aber die Faszination für die Einsiedelei ist universell. Warum fühlen sich so viele Menschen von Eremiten, Einsiedlern oder Filmen wie Into the Wild angezogen?

Ich glaube, es sind unsere tiefsten Sehnsüchte:

  • Einfachheit in einer komplexen Welt

  • Stille inmitten von Lärm

  • Naturverbundenheit in Zeiten von Entfremdung

  • Freiheit von Konsum und Erwartungen

  • Sinn in einer Welt, die oft nur funktioniert

Die Einsiedelei ist Symbol und Realität zugleich: ein Ort, an dem diese Sehnsüchte Gestalt annehmen können.


Freiwillige Lebensform mit Maß und Mitte

Für mich ist die Einsiedelei nicht Weltflucht. Ich lebe nicht in radikaler Ausschließlichkeit, sondern in einem Rhythmus, der mir gut tut: Zeitweiser Rückzug dort, wo er mich nährt und zugleich Offenheit, wo sie trägt.

Die Einsiedelei wird so zu einem Ort, an den ich immer wieder zurückkehre, um innere Klarheit zu finden, mich zu sammeln, Kraft zu schöpfen.

Sie ist nicht „auf Zeit“ im Sinne von vorübergehend, sondern „im Rhythmus“, ein Bestandteil meines Lebens, den ich bewusst gewählt habe.


Grünes Tal mit Wiesen und Hügeln als Sinnbild für die Stille und Einfachheit meiner Einsiedelei.

Was meine Erfahrung für dich bedeuten kann

Vielleicht liest du diesen Beitrag, weil auch du spürst: Da ist eine Sehnsucht nach mehr Stille, Einfachheit, Natur und nach einem stimmigen Leben. Vielleicht träumst du von einem Ort, der zu dir passt, oder von einem Leben, das deinem innersten Kern näherliegt. Das muss natürlich nicht dieselbe Gestalt annehmen, wie ich sie hier beschreibe.

Du kannst dir die Frage stellen: Wie wohl fühle ich mich in meinem Leben? In meinem Job, in meiner Beziehung, in meinem Zuhause. Schon mehrere kleine Feinjustierungen können in Summe zu einer immensen Verbesserung unzufriedener Lebensumstände führen.

Meine Erfahrung mit der Einsiedelei möchte dir Mut machen:

  • Vertraue deinen inneren Bildern

  • Lebe sie so konkret, dass sie real werden

  • Erlaube dir, deine Sehnsucht ernst zu nehmen

Denn was wir geistig in Besitz nehmen, findet seinen Weg ins Leben.


Die Einsiedelei als Spiegel unserer Seele

Traditionell haben Einsiedeleien oft einen kirchlichen Hintergrund. Sie sind Orte der Askese und spirituellen Zurückgezogenheit. Meine Einsiedelei jedoch entsteht frei und nach meinen eigenen Vorstellungen: ein kleines Haus, ein Garten, den ich regelmäßig bewirtschafte, ein Platz für Einfachheit und Nähe zur Natur.

Wo sich dieser Ort befindet, verrate ich nicht. Er bleibt mein weißer Fleck auf der Landkarte. Wie ein Loch in der Zeit, die ich vergesse, wann immer ich dort bin.


Leben als Einsiedlerin

Ich freue mich auf einen stillen Herbst, die ersten Handgriffe vor Ort, den warmen Schein des Kaminofens – und auf all die Stunden, die ich dort verbringen darf.

Im Oktober beginnt meine besondere Zeit in der Einsiedelei. Wenn du mich auf diesem Weg begleiten möchtest, bist du herzlich eingeladen. Immer wieder werde ich Eindrücke, Gedanken und Erlebnisse teilen.


Zum Thema Einsiedelei empfehle ich folgenden weiteren Blogbeitrag:


Herzlichst

Lena



Pressekontakt

Lena Dieterle 
Am Felsenkeller 11
63924 Kleinheubach
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