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Selbstversorgung ohne Garten – mit der modernen Mönchin durch den Sommer

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Selbstversorgung im Sommer beginnt mit einem Blick nach draußen

Selbstversorgung ohne Garten – mit der modernen Mönchin durch den Sommer: wilde gelbe und rote Mirabellen

Selbstversorgung ohne Garten? Klingt im ersten Moment widersprüchlich. Für mich ist es zu einer gelebten Realität geworden und ich nehme dich mit auf einen Blick in meine Lebensform. Da ich aktuell noch keinen eigenen Garten habe, nutze ich den großen Garten von Mutter Natur.

Gerade in den Jahreszeiten Sommer und Herbst kaufe ich so gut wie kein Gemüse und Obst mehr im Supermarkt. Ich lebe in selbstgewählter Einfachheit – als moderne Mönchin ohne eigenen Garten, aber mit offenem Blick für das, was mich umgibt. Selbstversorgung ohne Garten ist möglich, wenn wir uns der Natur wieder annähern, ihre Sprache verstehen lernen und ihre Fülle annehmen.


Wild sammeln statt selbst anbauen: Foraging im Sommer

Die Natur versorgt uns im Sommer reichlich. Wer die Augen öffnet, erkennt, dass Selbstversorgung ohne Garten auch durch das wilde Sammeln – Foraging genannt – möglich ist. Und zwar nicht nur mit ein paar Blättchen Giersch, sondern mit einer Vielfalt an Wildkräutern, Saaten, Beeren und anderen saisonalen Gaben wie zum Beispiel die ersten Pfifferlinge und Sommersteinpilze.


Wir nehmen nur so viel, wie wir selbst verwerten können und hinterlassen keinen "Kahlschlag". Wir achten darauf, niemandem etwas wegzunehmen und sammeln an Stellen, die möglichst nicht von Pestiziden belastet sind. Ich sammle zum Beispiel nicht an Feldrändern oder in Weinbergen, auch nicht an vielbefahrenen Straßen oder auf beliebten Hundegassistrecken in Bodennähe. Lass schon das Sammeln an sich ein Akt der Achtsamkeit und Selbstfürsorge sein, denn mit jeder Gabe der Natur sammelst du echte Lebensenergie.


Diese Beeren kannst du im Sommer wild sammeln

  • Kirschen (Juni bis Juli)

  • Walderdbeeren (Juni bis Juli)

  • Heidelbeeren / Blaubeeren (Juli bis August)

  • Himbeeren (Juli bis Anfang August)

  • Brombeeren (Mitte Juli bis September)

  • Mirabellen & Wildpflaumen (Juli bis August)

All diese Früchte wachsen wild oder halbwild an Wegesrändern, Waldrändern oder in vergessenen Gärten. Wenn du achtsam erntest, mit Bedacht pflückst und der Natur etwas zurücklässt, wirst du reich beschenkt. Selbstversorgung ohne Garten heißt auch: die Natur achten, ehren und teilen.



Diese Wildkräuter findest du im Sommer

  • Wilder Majoran (auch Dost genannt)

  • Mädesüß (duftet nach Vanille, gut für Tee und Sirup)

  • Spitzwegerich (für Tee oder als Salatbeigabe)

  • Giersch

  • Brennnessel

  • Frauenmantel

  • Schafgarbe

  • Lindenblüte


Diese Wildpflanzen kannst du frisch verarbeiten, trocknen oder für deine Vorräte fermentieren oder in Öl einlegen.



Diese Wildsamen kannst du als Gewürz verwenden:

  • Gierschsamen – fein-nussig und leicht würzig, ideal für Kräutersalze oder als Topping

  • Samen der

  • Wilde Möhre (Daucus carota) – die Samen duften würzig-herb, perfekt für Brot, Gemüsepfannen oder als Tee

  • Wegerichsamen (Plantago spp.) – ähnlich wie Flohsamen, zum Andicken oder als Topping

  • Mädesüßblüte – leicht mandelartig, sparsam dosieren für süße oder herzhafte Gerichte

  • Nachtkerzensamen – nussig und proteinreich, ähnlich wie Mohn oder Leinsamen, für Müslis oder Brotteige

  • Samen der Knoblauchsrauke – scharf-pfeffrig, hervorragender Pfefferersatz aus der Natur

  • Brennnesselsamen (Eiweiß- und Eisenquelle!)


Diese Wildsamen sind ein kostbares Naturgewürz – gesammelt, getrocknet und gut verschlossen gelagert bereichern sie die Küche das ganze Jahr über. Ich bin immer sparsam in der Dosierung, da Wildkräuter einen oft dominanten Eigengeschmack haben. Und bitte bitte bitte nur sammeln, was man zu 100% sicher bestimmen kann!


Frau mit pinken Turnschuhen hält einen Korb voller roter und gelber Tomaten, die sie vom Nachbarn geschenkt bekommen hat. Ein heller Hund schnuppert neugierig an den frischen Tomaten. Symbolbild für gelebte Selbstversorgung ohne eigenen Garten – durch Tausch, Nachbarschaft und saisonale Wertschätzung.

Geschenke der Fülle: Wenn andere zu viel haben

Ein weiterer Aspekt der Selbstversorgung ohne Garten ist die gemeinschaftliche Fülle. Viele Menschen ertrinken im Sommer in ihrer Ernte. Zucchini, Gurken, Tomaten, Kartoffeln, Bohnen, Zwetschgen – alles will auf einmal geerntet werden. Oft fehlt die Zeit, alles zu verarbeiten.

Ich erlebe es immer wieder: Menschen freuen sich, wenn ihre Übermenge geschätzt wird und sie Abnehmer mit Wertschätzung finden. Erst gestern bekam ich 5 Kilo Zucchini und Zwiebeln geschenkt. Das ist Selbstversorgung ohne Garten in ihrer schönsten Form: durch Beziehungen, Wertschätzung und ein Bewusstsein für Kreisläufe.


Im Supermarkt kaufe ich nur noch, was ich sonst nicht kriege. Meistens in meinem Wagen: Tofu, Nüsse und Nussmus, Pflanzenmilch, Vollkornmehl, Öl, Salz, Datteln, Ahornsirup.

Durch meine Kooperation für Hülsenfürchte mit ChicPea.de bin ich auch hier sehr gut mit Linsen, Bohnen, Süßlupinen, Mungosprossen und Emmer versorgt.


Lena Dieterle, die moderne Mönchin, steht mit einem Spätsommer-Blatt im Haar im lichten Wald und blickt achtsam in die Natur – ein Moment stiller Verbindung.

Probier es aus: Selbstversorgung ohne Garten

Selbstversorgung ohne Garten ist kein Widerspruch. Sie ist eine Einladung, mit der Natur in Kontakt zu treten, Ressourcen zu erkennen und das Leben wieder in seiner Einfachheit zu schätzen. Wer foraged, wer Beziehungen pflegt, wer sich mit der Jahreszeit bewegt, lebt in echter Verbindung.

Ob Wildkräuter, Beeren oder geschenktes Erntegemüse – der Sommer bietet alles, was wir brauchen. Die Natur ist ein offener Garten, wenn wir lernen, mit ihr gemeinsam nach ihren Regeln zu leben.


Wenn du Lust darauf hast, dich aber nicht auskennst: ich biete in der Region Miltenberg und Aschaffenburg Wildkräuterwanderungen an. Schwerpunkt ist hierbei neben der alltagstauglichen Wissensvermittlung auf Wunsch auch mein Leben als moderne Mönchin.


Weitere tolle vegane Wildkräuterrezepte findest du auf meinem Blog in der Kategorie lena.kocht!


Herzlichst

Lena

Pressekontakt

Lena Dieterle 
Lorenzstraße 4
63739 Aschaffenburg
lenaliteratur@web.de

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