Hagebutten sammeln: Das rote Vitamin-C-Wunder der Wintermonate
- lena.literatur

- 3. Dez. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Aug.

Wusstest du, dass du mitten im Winter frische Wildfrüchte in bester Bio-Qualität kostenlos ernten kannst?
Die Hagebutte ist eine der bekanntesten und vielseitigsten essbaren Wildfrüchte – sie ist nicht nur lecker und gesund, sondern auch ein wunderbares Beispiel für gelebte Selbstversorgung ohne Garten. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über das Sammeln und Verwenden von Hagebutten wissen musst.
„Der Winter ist nicht karg, wie man denkt – wenn man ihn zu lesen weiß.“
Was sind Hagebutten überhaupt?
Als Hagebutten bezeichnet man die Sammelnussfrüchte verschiedener Wildrosenarten. Besonders häufig findest du sie an der Hundsrose (Rosa canina) oder der Heckenrose. Nach der sommerlichen Blüte (meist im Juni) entwickeln sich die charakteristischen Früchte, die oft schon Ende August, spätestens ab Oktober bis in den Februar hinein reif und genießbar sind.
Sie wachsen frei zugänglich in der Natur
Auch nach Frost sind sie noch verwendbar – der Geschmack wird dann milder
Die Farben reichen von leuchtend rot bis dunkelrot – alle essbar!
Diese Früchte sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch reich an Vitaminen und Antioxidantien, besonders Vitamin C.
Wann und wie kann man Hagebutten sammeln?
Beste Sammelzeit
Manche Früchte schmecken bereits im August, wenn sie weicher werden und angenehm erfrischend süßlich schmecken. Ab Oktober geht es dann richtig los.
Idealerweise nach dem ersten Frost, da dann die Fruchtzellen aufbrechen und der Geschmack süßlicher wird
Vermeide Tage mit starkem Regen – nasse Früchte sind empfindlich
Sammelstellen
Abseits von Straßen und landwirtschaftlich genutzten Flächen
Saubere Waldränder, Hecken, Feldwege
Achte auf nachhaltiges Sammeln: nur so viel mitnehmen, wie du wirklich verarbeitest
Sammelausrüstung
Zum Naschen braucht man keine Ausrüstung
Um größere Menschen sammeln zu können:
Handschuhe (wegen der Dornen)
Kleiner Korb oder Stoffbeutel
Evtl. Schere zum Abschneiden der Fruchtstände
Sind alle Hagebutten essbar?
Ja! Alle Hagebutten von Wildrosenarten in Mitteleuropa sind ungiftig und essbar. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie:
Rund oder oval geformt sind
Klein oder groß ausfallen
Dunkelrot oder hellrot gefärbt sind
Die in der Frucht enthaltenen kleinen Nüsschen mit feinen Härchen gelten zwar als leicht reizend (Juckpulver-Effekt), sind aber nicht giftig. Viele Menschen entfernen sie vor der Verarbeitung – ich persönlich esse sie direkt mit. Gerade bei Wanderungen ist das ein kleiner, energiereicher Snack.

Hagebutten: Superfood aus der Natur
Inhaltsstoffe (pro 100 g Fruchtfleisch)
Vitamin C: 1250 mg (!) – bis zu 20-mal mehr als Orangen
Vitamin A, B1, B2, E, K
Eisen, Magnesium, Kalium
Gerbstoffe, Flavonoide, Fruchtsäuren
Pektin (verdauungsfördernd)
Heilwirkung
Stärkung des Immunsystems
Unterstützt bei Erkältung, Gelenkbeschwerden, Harnwegsinfekten
Mild entwässernd
Entzündungshemmend (auch bei Arthrose relevant)
Hagebuttenpulver ist ein bekanntes pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel – aber warum kaufen, wenn man es selbst trocknen kann?
Auch die Wildrosenblüten kann man essen und trocknen. Hier erfährst du, wie ich das mache.
Hagebutten kulinarisch verwenden – meine liebsten Ideen
Ich nutze Hagebutten auf viele Arten – manche ganz einfach, andere etwas aufwendiger:
1. Direkt roh naschen (inkl. Kerne)
Vor allem nach dem ersten Frost schmecken sie süßer. Etwa 5–10 Hagebutten direkt vom Strauch sind mein Snack bei langen Spaziergängen, der gesamte Tagesbedarf an Vitamin C ist damit gedeckt.
2. Hagebutten-Smoothie
Ein paar frische Hagebutten (mit oder ohne Kerne) direkt mit Wildkräutern, Banane und Hafermilch mixen. Passt toll zu Apfel oder Orange.
3. Hagebutten-Chutney
Ideal zu gebackenen Süßkartoffeln oder veganem Käse:
Hagebutten entkernen und mit Apfel oder Pfirsich, Zwiebel, Senfkörnern, Chili und Essig einkochen
Süß-scharf und besonders aromatisch
4. Fruchtaufstrich oder Hagebuttenmark
Gekochte und durch ein feines Sieb gestrichene Hagebutten
Mit wenig Zucker zu einem intensiv schmeckenden Aufstrich verarbeiten
5. Hagebuttenpesto (würzig-fruchtig)
Mit Walnüssen, Knoblauch und etwas Zitronensaft – ein außergewöhnliches Rezept für kreative Herbstküche
6. Hagebutten-Tee
Aus getrockneten oder frischen Früchten – stärkt und schmeckt:
1 EL Hagebutten mit 250 ml heißem Wasser übergießen
10–15 Minuten ziehen lassen

Rezept: Hagebutten-Wildfrucht-Tee selbst gemacht
Zutaten
2 EL getrocknete Hagebutten (am besten halbiert)
Optional: 1 TL getrocknete Apfelschalen, 1 TL Hibiskusblüten, etwas Zimt
Zubereitung
Die Zutaten in einem Topf mit 500 ml Wasser aufkochen
15 Minuten leicht köcheln lassen
Abseihen und heiß genießen
Häufige Fragen zum Thema Hagebutten sammeln (FAQ)
Kann man Hagebutten auch noch im Winter sammeln?
Ja, besonders nach dem Frost schmecken sie milder. Solange sie noch prall und unversehrt wirken, sind sie verwendbar – oft bis Februar hinein.
Muss man die Kerne entfernen?
Nein, das ist Geschmackssache. Die feinen Härchen können reizen, aber bei kleinen Mengen ist das unproblematisch. Für Kinder und empfindliche Personen besser entfernen.
Woran erkenne ich, ob Hagebutten reif sind?
Sie sind weich, lassen sich leicht lösen, haben kräftige Farbe. Die Schale sollte intakt sein.
Wo sollte ich Hagebutten nicht sammeln?
Nicht in Naturschutzgebieten
Nicht direkt an Straßenrändern
Nicht auf gespritzten Feldern
Sicherheitshinweise beim Sammeln
Auch wenn Hagebutten essbar sind, gelten wie bei allen Wildpflanzen ein paar wichtige Grundregeln:
Nur sammeln, was du sicher bestimmen kannst
Nie an belasteten Standorten sammeln
Weniger ist mehr – achte auf nachhaltiges Ernten
Keine überreifen, schimmeligen oder fauligen Früchte verwenden
Hier kommst du direkt zu meinem Beitrag zur Selbstversorgung ohne Garten, lesen lohnt sich.
In meinen Romanen wird nicht nur erzählt, sondern auch gesammelt – wild, intuitiv und verbunden mit der Natur. Wenn du Freude daran hast, wie sich Lebenskunst, Selbstversorgung und die leisen Töne des Daseins literarisch verweben, dann empfehle ich dir meine Bücher:
Beide Romane laden dich ein, innezuhalten, genauer hinzusehen und vielleicht selbst wieder auf einen Sammelgang zu gehen.
Herzlichst
Lena















