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Giersch: Vom Gärtnerschreck zum leckeren Wildkraut auf dem Teller

Giersch Wildkraut
Giersch - feines Wildkraut

Giersch, ein häufig als Unkraut betrachtetes Wildkraut, bereichert mit seinem würzigen Geschmack zahlreiche Gerichte, von Salaten bis hin zu Suppen.


In vielen Gärten und auf Wiesen wird er nicht selten als lästiges Unkraut betrachtet, doch Giersch (Aegopodium podagraria) ist weit mehr als das. Diese unscheinbare Pflanze, die oft übersehen wird, birgt ein reiches Potenzial, nicht nur in der Küche, sondern auch in der Geschichte und der traditionellen Heilkunde. Werfen wir mal einen näheren Blick auf diese faszinierende Pflanze werfen.


Vorkommen und Aussehen

Giersch ist in weiten Teilen Europas verbreitet. Er wächst bei uns sowohl in Kleinheubach im Garten als auch am Waldrand in Aschaffenburg, bevorzugt an schattigen Orten. Die Pflanze ist mehrjährig und breitet sich durch ihre wurzelbildenden Ausläufer schnell aus. Ihre Blätter sind dunkelgrün und dreizählig gefiedert. Von der Form her erinnern sie mich an kleine Kinderhände. Im Frühsommer bilden sich weiße Doldenblüten, die der Pflanze eine zusätzliche Schönheit verleihen. Im Spätsommer ernte ich die Samen, die ich in Schraubgläsern einsammle und den ganzen Winter über als Gewürz verwende.


Geschmack und Verwendung

Der Geschmack von Giersch ist würzig und erinnert an eine Mischung aus Petersilie und Sellerie. Kürzlich sagte mir jemand, es erinnere ihn an Liebstöckel. Liebstöckel, auch bekannt als Maggikraut, hat jedoch einen intensiveren Geschmack und wird oft als aromatischer und kräftiger beschrieben im Vergleich zu Giersch, der eine subtilere Würze hat.

Diese geschmackliche Eigenschaft macht ihn zu einer vielseitigen Zutat in der Küche. Die jungen Blätter können roh in Salaten und Smoothies genossen oder zu Suppen, Pesto und anderen Gerichten hinzugefügt werden. Die zarten Blätter haben einen milden Geschmack, während ältere Blätter dazu neigen, etwas bitterer zu sein. Sogar die Blüten können in Salaten verwendet werden und verleihen ihnen eine besondere Note.

Giersch bietet uns eine vielfältige Zusammensetzung an Nährstoffen (Vitamin C, Spurenelemente, ätherische Öle usw.), weshalb dem Kraut verschiedene potenzielle gesundheitliche Vorteile zugeschrieben werden, darunter entzündungshemmende, antioxidative und harntreibende Wirkungen.


Ernteperiode

Die besten Zeiten für die Ernte von Giersch sind das Frühjahr und der frühe Sommer, wenn die Pflanze frisch und zart ist. Junge Blätter können ab Ende Februar/Anfang März geerntet werden und bleiben bis zum Sommer verfügbar. Es ist wichtig, die Blätter vor der Blüte zu ernten, da sie danach dazu neigen, an Geschmack zu verlieren und leicht bitter werden können.


Geschichte und Tradition

Giersch hat eine lange Geschichte der Verwendung in der Volksmedizin. Schon im Mittelalter wurde die Pflanze aufgrund ihrer vermeintlich entzündungshemmenden und harntreibenden Eigenschaften geschätzt. Sie wurde häufig zur Behandlung von Gicht, Rheuma und anderen Beschwerden eingesetzt. In einigen Kulturen galt Giersch auch als Symbol für Fruchtbarkeit und wurde bei Frühlingsfesten verwendet.


Fazit

Obwohl Giersch oft als lästiges Unkraut betrachtet wird, verdient es unsere Aufmerksamkeit als vielseitige und nahrhafte Pflanze. Ihr würziger Geschmack und ihre reiche Geschichte machen sie zu einer interessanten Zutat in der Küche und sie ist kostenlos verfügbar. Also, das nächste Mal, wenn du über Giersch stolperst, denke daran, dass es mehr ist als nur ein Unkraut - es könnte das Geheimnis zu einem köstlichen neuen Gericht sein. Wie immer gilt: Verzehr nur bei 100%ig sicherer Bestimmung!


Und wenn du weitere Inspiration brauchst, in meinen Romanen REDUKTION und REFLEXION bereitet die Protagonistin Justine einige ihrer Speisen ebenfalls mit eigens gesammelten Gierschsamen und allerlei anderer Wildkräuter zu. Mehr dazu auch im Magazin EIGENKREATION - Vögel wollen fliegen Vol. 2.


Bei mir landet Giersch nahezu jeden Tag auf dem Teller oder im Smoothie-Shaker!

Probier es aus, es loht sich.


Herzlichst Lena


Giersch Wildkraut



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