Alle meine Bücher haben Regionalbezug zu Miltenberg und Aschaffenburg. "Eine Liebeserklärung an Aschaffenburg" ist als Artikel in meinem Magazin EIGENKREATION zu finden.
In meinem dritten Buch "Schattennovelle" ist neben Berlin meine Wahlheimatstadt ein Schauplatz. Im vierten Buch, das im Oktober 2024 erscheinen wird, wird man auch einige Szenen in und um Aschaffenburg zu lesen bekommen.
Aktuell ist übrigens ganz NEU das Hörbuch von meinem Roman "Reduktion - Die Essenz des Lebens erschienen". Der Lebensroman spielt hier in der Region, vorrangig in Klingenberg am Main.
Schon oft habe ich mich gefragt, was das für eine Stadt ist, die mich so lange schon in ihrem Bann hält? Ich lebte bereits vor meiner Ausbildung als Buchhändlerin für einige Monate in Aschaffenburg, bevor meine Reise Richtung Süden, also nach München, weiterging. Doch ich bin eines Tages, es war im Jahr 2013, wieder zurückgekommen und bis heute geblieben. Worin also liegt der Zauber der größten Stadt der Region Bayrischer Untermain?
Neben den für mich praktischen Punkten wie der Nähe zu meinem Heimatort Kleinheubach, der Nähe zur Großstadt Frankfurt mit Flughafen und der Nähe zur Wahlheimat meiner Zwillingsschwester Eva (Rheinhessen/Mainz) muss es noch etwas anderes sein... und ja, das ist es! Hier zu leben ist kein Kompromiss, es ist einfach perfekt. Aschaffenburg bietet so viel Schönes, dass ich hier wirklich nur damit beginnen kann, die wichtigsten Stationen aufzuzählen.
Einer der magischsten Orte ist auf dem oberen Bild mit Nala zu sehen. Vom imposanten Vierflügel-Renaissance-Schloss Johannisburg (siehe ganz unten) führt eine üppig begrünte Parkanlage entlang der Mainschleife vorbei an einem hübschen Kräutergarten, der inmitten von altem Gemäuer thront, weiter zum Frühstückstempel und schließlich geradewegs auf das Pompejanum zu. Da der Schlossgarten etwas erhoben liegt, hat man einen herrlichen Blick über den Main und einige Stadtteile. Bei dem Pompejanum handelt es sich um den Nachbau eines römischen Wohnhauses. Rund um die Villa, die vor allem zur Veranschaulichung der römischen Bauweise errichtet wurde, blüht und grünt es wie in südlichen Ländern. Aschaffenburg verfügt über ein relativ mildes Klima und wird daher auch als das "Bayrische Nizza" bezeichnet. Laubengänge, Töpfe mit Aloe Vera und andere südländische Pflanzen wie Feigenbäume, Weinreben, Blauregen und Bitterorange unterstreichen den Eindruck noch.
Vom Schlossgarten gelangt man direkt auf den Schlossplatz, auf dem immer mittwochs und samstags am Vormittag ein Wochenmarkt stattfindet. Im Advent wird hier auch fein duftender Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt ausgeschenkt.
Cafés, Restaurants, Kneipen, Eisdielen, Feinkostlädchen... wer zum Genießen gekommen ist, wird fündig. Auch zum Einkaufen hat Aschaffenburg einiges zu bieten, die Fußgängerzone teilt sich auf verschiedene Gassen und die City-Galerie auf, sodass man auch an vollen Samstagen seinen Weg findet.
Erwähnenswert an dieser Stelle ist auch der stets gut gelaunte Inhaber von "Blumen Holland", hier reichen die Blumenkübel den Fußgängern direkt bis vor dir Füße. Schlendert man weiter, entdeckt man das Casino, ein kleines aber feines Kino mit plüschigen Sesseln. Freunde von Musikkonzerten außergewöhnlicher Künstler kommen am Abend im "Colos-Saal" auf ihre Kosten.
Parkanlagen in Aschaffenburg
Weiter geht es in den historischen Schöntalpark im englischen Gartenstil. Hier tummeln sich die Menschen, um sich in der Oase mitten in der Innenstadt zu
erholen. Wenn im Frühjahr die Krokusse blühen, sieht es beinahe aus, als habe man die Wiesen mit einem lilafarbenen Teppich ausgelegt, so üppig ist hier jedes Jahr die Blütenpracht. Doch auch zur Magnolienblüte erstrahlt ein ganzer Hain in zarten Rosatönen und lädt die Besucher ein, sich mit einem leckeren Eis auf einer der Bänke niederzulassen oder gegenüber bei einem feinen Stück Torte bei Marianne im “Café Liebevoll” eine Tasse Kaffee zu genießen.
Der Schöntalpark mit seiner Beginen-Kirchenruine "Zum Heiligen Grabe" (1543), auf deren alten Gemäuer Tauben und Pfaue ein Sonnenbad nehmen, ist sicher eine der meistfotografierten Attraktionen in Aschaffenburg. Die große Trauerweide, der wilde Wein und der darum liegende See machen diesen Ort zu jeder Jahreszeit zu einer unvergleichbaren Kulisse. Ich bin immer wieder gerne als Touristin in der eigenen Stadt unterwegs. Der Schöntalpark und der Stiftsplatz mit dem Stiftsbrunnen und der Stiftsbasilika St. Peter und Alexander kommen in meiner "Schattennovelle" vor, wenn Zoes Reise sie nach Aschaffenburg führt.
Es gibt aber noch weitere Grünanlagen wie die Großmutterwiese, die Saint-Germain-Terrasse, die Fasanerie mit Biergarten, die Nilkheimer Parkanlage und den weitläufigen Park Schönbusch, der etwas außerhalb liegt.
Und weil ich gerade schon kurz vom Stiftsplatz geschrieben habe, darf Lucas Cranach der Ältere (1472-1553) nicht unerwähnt bleiben. Er war Maler, Kardinal und Mönch und gehört zu den wirkungsvollsten Künstlern der Renaissance. Bedeutende Kunstwerke aus der Zeit der deutschen Renaissance sind in Aschaffenburg erhalten geblieben.
Ein weiterer Maler, der hier unvergessen ist: Christian Schad. Seine unverwechselbaren Kunstwerke werden von der Christian-Schad-Stiftung in Aschaffenburg aufbewahrt. Teile seines Nachlasses können in einem nach ihm benannten Museum hier besichtigt werden. Schads bekannteste Bilder entstanden zwischen 1920 und 1935. Werke wie “Sonja“ und “Selbstbildnis mit Modell“ begründeten den Stil der "Neuen Sachlichkeit", also die Rückbesinnung auf die Welt des Sichtbaren, die Orientierung der Kunst an der Realität durch sachlich-nüchterne Darstellungen.
Da sich der Main durch Aschaffenburg schlängelt oder anders gesagt, da sich die Stadt um den Main herum schmiegt, gibt es gleich drei Straßenbrücken. Zwei davon überquere ich momentan noch jeden Tag auf dem Weg in mein Büro. Das Bild von mir ist auf der Willigisbrücke aufgenommen und zeigt das Schloss Johannisberg im Hintergrund.
Was ich noch an Aschaffenburg liebe?
Die vielen Waldgebiete drum herum. Der Landkreis Aschaffenburg grenzt an den Spessart und hat neben vielen Streuobstwiesen auch unzählige Waldabschnitte zu bieten. Gerade Pilzsammler wie ich kommen hier voll auf ihre Kosten. Es gibt Pfifferlinge, Steinpilze, Maronen, Semmelstoppelpilze, Herbsttrompeten und viele andere essbare Arten mehr. Ich kenne nahezu alle Gebiete wie meine Westentasche und weiß genau, wo Salamander-Larven (ähnlich wie in meinem Roman "Reduktion", hier allerdings in der Seltenbachschlucht in Klingenberg am Main) heranwachsen, wo Ringelnattern zu finden sind, wo ich frischen Giersch, Hollerbeeren, Bärlauch, Hopfensprossen oder wilde Mirabellen sammeln kann.
Obwohl ich schon in wirklich schönen Städten wie Heidelberg, München und Würzburg gelebt habe, bin ich in Aschaffenburg seit über zehn Jahren angekommen. Solltest du mal in der Nähe sein, lass es mich gerne wissen, vielleicht läuft man sich ja mal persönlich über den Weg.
Bis dahin, herzlichst Lena