Neujahrsempfang: Impulsvortrag „Chance in der Krise“ von Lena Dieterle im Hofgarten Kleinheubach

Neujahrsempfang Kleinheubach

Chance in der Krise – ein Impuls aus dem echten Leben

Als ich eingeladen wurde, beim Neujahrsempfang in Kleinheubach zu sprechen, habe ich darüber nachgedacht, welchen Impuls ich Menschen allen Alters mitgeben kann. Es war Januar 2023, die letzten Jahre rund um Corona hatten uns alle verändert – leise oder laut, sichtbar oder unsichtbar. Und ich wusste: Wenn ich etwas teilen will, dann nichts Theoretisches, sondern etwas, das ich selbst erlebt habe.

Ich habe mein eigenes Leben unter dem Titel „Chance in der Krise“ erzählt. Und zwar nicht als Erfolgsgeschichte, sondern als Erinnerung daran, wie sehr wir selbst entscheiden, was wir aus einem unerwarteten Einschnitt machen.

Ich war früher Immobilienverwalterin mit vollem Terminkalender, ständig unterwegs, durchgetaktet bis in den Abend. Als der erste Lockdown kam, fiel auf einen Schlag alles weg: die Termine, die Versammlungen, die Begegnungen. Doch anstatt in Frust oder Ohnmacht zu versinken, wurde es still in mir. Ich habe diese plötzliche Leere nicht mit Ablenkung gefüllt, sondern ausgehalten – und gelauscht.

Eines Abends hörte ich Clubhouse, ein Mitmach-Radio, in der ein Coach einem Teilnehmer vorschlug, ein Buch über sein Leben zu schreiben. Der Teilnehmer winkte ab. Doch ich saß da, hörte zu – und war wie elektrisiert. Ich klappte meinen Laptop auf und begann zu schreiben. Drei Wochen später war mein erstes Buch fertig.

Rückblickend war dieser Moment kein Zufall. Die Krise hatte mir etwas zugespielt, und ich hatte den Mut, hinzusehen und zuzugreifen.

In meinem Vortrag habe ich die Gäste eingeladen, über die Bedeutung der Begriffe „Chance“ und „Krise“ nachzudenken. „Chance“ – das klingt nach Glück, nach Möglichkeiten, nach dem berühmten richtigen Moment.„Krise“ – das klingt unbequem. Doch das griechische Wort krisis bedeutet nichts anderes als Entscheidung, Wendepunkt.

Was wäre, wenn wir nicht mehr nur vor Krisen zurückschrecken, sondern anfangen, in ihnen das Potential und die Einladung zu einer neuen Entscheidung zu sehen?

Ich sagte damals:

„Das Leben spielt uns Bälle zu. Wir selbst entscheiden, ob wir uns wegducken, ob wir getroffen werden – oder ob wir den Ball fangen.“

Und die gute Nachricht ist:

„Es gibt nicht nur den einen Ball im Leben. Es kommen viele. Wir können das Fangen üben. Das Leben hört nicht auf, uns Gelegenheiten zuzuspielen.“

Heute, einige Bücher später, schreibe ich diese Zeilen mit derselben Überzeugung: Wir sind das Ergebnis unserer Entscheidungen – nicht nur unserer Erfolge. Sondern vor allem dessen, wie wir mit Brüchen, Stille, Rückschritten umgehen.

Die Krise hat mir nicht nur die Richtung gezeigt. Sie hat mir meine eigene Stimme zurückgegeben. Und vielleicht ist genau das ihre größte Kraft: Sie rüttelt uns wach – wenn wir bereit sind, hinzuhören.

Und wer neugierig ist, wie sich diese Haltung in Geschichten verwandelt, findet in meinen Romanen mit feinem Regionalbezug Spuren davon – leise erzählt, tief verwurzelt und voller Naturmomente 💛 Mehr dazu auf → www.lenaliteratur.de/werke

Herzlichst

Lena

Geschafft!