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Der Kunde ist Mensch, nicht König!

Der Kunde ist Mensch, nicht König: Wie Hochsensibilität, Bauchgefühl und Eigenverantwortung zu mehr Klarheit und Selbstwert führen.


Buntes Banner zum Thema: Der Kunde ist Mensch, nicht König. Wie Klarheit, Selbstwert und Grenzen im Coaching, Beruf und Alltag helfen, Respekt und Eigenverantwortung zu stärken.
Der Kunde ist Mensch, nicht König!

Aus Gründen des Leseflusses wird in diesem Text auf durchgängiges Gendern verzichtet. Selbstverständlich sind stets alle Geschlechter gemeint.


Dieser Blogbeitrag richtet sich nicht nur an Coaches, Dienstleister, Kreative oder Unternehmer:innen, die regelmäßig mit den Erwartungen und Bedürfnissen anderer konfrontiert werden. Er ist ebenso für Menschen gedacht, die in ihrem Alltag mit anderen zu tun haben – sei es in der Familie, im Team oder bei Begegnungen im Alltag, zum Beispiel an der Supermarktkasse. Kurz gesagt: Es betrifft uns alle.

Denn eines steht für mich fest: Der Kunde ist nicht König. Der Kunde ist Mensch. Und genauso wie wir ihm mit Respekt begegnen, dürfen wir uns selbst diesen Respekt zugestehen.


Ich bin in erster Linie Autorin, Künstlerin und Kreative. Mein Herz schlägt für das Schreiben, für Kunst und für das Schaffen von Dingen, die Menschen inspirieren und berühren. Doch auf meinem Weg des Markenaufbaus und durch meine Arbeit, sowohl mit meinem Unternehmen in der Hausverwaltung als auch mit lena.literatur habe ich ein umfangreiches Handwerkszeug gesammelt – Wissen und Erfahrungen, die ich heute in Coachings weitergebe. Diese Wegbegleitungen sind für mich nicht mein Hauptberuf, sondern eine Herzensangelegenheit, die es mir ermöglicht, andere auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen.

Das Coaching bietet mir die Möglichkeit, Menschen bei der Entfaltung ihrer Potenziale und der Umsetzung ihrer Visionen zu unterstützen. Doch neben der Freude an dieser Arbeit sehe ich auch Herausforderungen, über die noch viel zu wenig gesprochen wird.


Die Herausforderungen im Coaching: Bauchgefühl und Klarheit

Meine Beratung ist eine Tätigkeit, die auch auf Vertrauen basiert. Die Transformationen, die ich bei meinen Kunden sehe, sind eine große Freude. Doch, wie jede Arbeit, die auf menschlicher Verbindung basiert, birgt sie auch Risiken – insbesondere für diejenigen, die mit großer Offenheit und Empathie arbeiten. Aus diesem Grund habe ich verschiedene Erfahrungen zusammengetragen und einen Beitrag draus gemacht. Wenn er dir hilft, teile ihn gern und sprich darüber. Es gibt auch eine passende Podcast-Episode mit gleichen Titel, Podcast: Vögel wollen fliegen.


Wer mich auf Social Media kennt, erlebt mich als herzlichen und nahbaren Menschen. Doch in der Vergangenheit wurde diese Herzlichkeit oft – und ich würde fast sagen: ein Leben lang – missverstanden. Kunden gingen davon aus, dass ich jederzeit erreichbar sei oder verwechselten die professionelle Verbindung mit einer persönlichen Freundschaft. Manche überschritten Grenzen und griffen auf meine private Zeit zu. Dies nicht nur bei Kunden, sondern auch im privaten Bereich kam es immer wieder zu Grenzüberschreitungen. Vielleicht kennst auch du solche Situationen aus deinem eigenen Leben?


Auch habe ich Situationen erlebt, in denen die Buchung einer Begleitung oder auch die Übernahme von Häusern in der Immobilienverwaltung in Aussicht gestellt wurde, während immer wieder Unterstützung eingefordert wurde – ohne, dass es tatsächlich zu einer verbindlichen Buchung oder Beauftragung kam. Solche Momente fühlen sich oft wie eine Art 'Esel-Karotte-Taktik' an, fast wie Probearbeit ohne Bezahlung – ein Ausreizen, wie weit man unverbindlich gehen kann. Ob dahinter Absicht oder schlicht Unklarheit steckt, lässt sich schwer sagen. Doch eines habe ich gelernt: Es ist unsere Verantwortung, uns vor solchen Dynamiken zu schützen.


Ich habe bereits einigen potenziellen Kunden abgesagt, weil die Chemie oder der Respekt aufgrund solchen Verhaltens nicht stimmte. Ich bin dankbar, dass ich finanziell nicht auf einzelne Buchungen angewiesen bin und mir die Freiheit nehmen kann, klar zu entscheiden, mit wem ich zusammenarbeiten möchte.

Als Coach gehe ich bereits in Vorleistung, indem ich ein kostenloses Kennenlerngespräch und viele frei verfügbare Inhalte anbiete. Ab diesem Punkt gilt bei mir eine einfache Regel: verbindlich buchen und Leistung empfangen. Wer nicht bucht, ist auch kein Kunde – und hat somit keinen Anspruch auf weitere Unterstützung. Diese Klarheit schützt sowohl mich als auch die Integrität meiner Arbeit. Und hierbei geht es nicht um einen Aufruf gegen Hilfsbereitschaft… das ist denke ich klar.

Ehe ich mich versah: Überrumpelt und ohne Klarheit

Ehe ich mich früher versah, fand ich mich in Situationen wieder, in denen ich nie sein wollte. Ich hatte mich überrumpeln lassen – sei es bei einem gemeinsamen Abendessen nach einem beruflichen Termin, der längst in den Bereich der Freizeit hineingeragt hatte, bei späten WhatsApp-Nachrichten oder bei seltsamen Tauschgeschäften, die als Ersatz für eine angemessene Bezahlung angeboten wurden. Das muss jeder für sich entscheiden, ob so etwas unter Bekannten mal sinnvoll sein mag, aber in einem professionellen Verhältnis hat es keinen Platz. Coaching ist ein klar definierter Raum, der von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung getragen wird. Sobald dieser Rahmen durch Tauschgeschäfte oder ähnliche Dynamiken verwischt wird, verliert die Zusammenarbeit ihre professionelle Basis. Solche Situationen führen oft zu Unklarheiten und sind letztlich nicht dienlich.


"Das Setzen von Grenzen ist ein Akt der Liebe – sowohl für sich selbst als auch für andere." – Brené Brown

Ich selbst habe so viele Grenzüberschreitungen erlebt, die mich heute sehr hellhörig sein lassen. Diese Momente ließen mich oft frustriert und sprachlos zurück. Wie konnte ich immer wieder in solche Prozesse geraten?

Ich erkannte schließlich, dass ich nicht nur Opfer der Umstände war. Es hilft nichts, darauf zu hoffen, dass andere meine Grenzen respektieren oder dass sich gesellschaftliche Normen von allein ändern. Wer darauf wartet, bindet sich selbst die Hände und gibt die Kontrolle ab. Es liegt in meiner Verantwortung, diese Grenzen klar zu ziehen und konsequent durchzusetzen. Nur ich selbst kann dafür sorgen, dass berufliche Beziehungen nicht in ungesunde Richtungen abdriften.

Auf der anderen Seite habe ich auch sehr gute Dienstleistung erlebt, die von Klarheit, Professionalität und Respekt geprägt waren. Diese positiven Erfahrungen haben mir gezeigt, wie wertvoll ein Coaching oder ein guter Service allgemein sein kann, wenn es auf Augenhöhe stattfindet und die Verantwortung bei beiden Seiten liegt.

Bauchgefühl: Lernen, darauf zu hören

Was mich so an der Rückschau freut, ist die Erkenntnis, dass man ein anderes Bewusstsein entwickeln kann. Mein Weg begann mit einem bewussten Ausstieg aus der 24/7-Dienstleistung. Ich nahm mir Zeit für den Rückzug in die Stille und begann, meine Muster zu beobachten. Schritt für Schritt erkannte ich, welche "Verselbstständigungen" mich immer wieder überrumpelten, und ich begann, sie aufzulösen. Heute weiß ich, wie essenziell es ist, auf das Bauchgefühl zu hören.


Ein schlechtes Bauchgefühl ist ein klarer Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. Es ist unsere Aufgabe, auf diese Signale zu achten und zu handeln. Kein Geld der Welt und kein scheinbarer Vorteil ist es wert, sich unter seiner Würde behandeln zu lassen.

Emanzipation durch Selbstreflexion

Es ist ein lebenslanger Prozess, doch ich bin heute so viel weiter als noch vor fünf Jahren. Ich bin ein anderer Mensch geworden: mit beiden Beinen fest auf dem Boden, kein Spielball der Gesellschaft mehr. Auch das Hochstaplersyndrom, das mich lange begleitet hat, habe ich durch Reflexion und bewusste Abgrenzung in den Griff bekommen. Diese Emanzipation hat mir eine Stabilität gegeben, die ich heute als mein größtes Kapital betrachte. Alles verändert sich, wenn wir uns verändern. Es fühlt sich gut an zu wissen, dass ich heute eine Frau bin, auf die ich mich verlassen kann.


Eigenverantwortung: Für uns und unsere Kunden

Eine meiner wichtigsten Lektionen ist, dass die Eigenverantwortung immer bei uns selbst liegt. Ebenso liegt die Verantwortung der Kunden oder Coachees bei ihnen. Es ist nicht unsere Aufgabe, ihre Verantwortung zu übernehmen oder ihre Entscheidungen zu treffen. Unsere Rolle ist es, zu begleiten, zu unterstützen und Werkzeuge bereitzustellen – Lösungsansätze aufzuzeigen, ohne alles selbst lösen zu wollen. Das ist oft eine falsch verstandene Erwartungshaltung, manchmal auf beiden Seiten.


Das zu erkennen war eine enorme Befreiung. Es hat mir erlaubt, mich auf meine eigentliche Aufgabe zu konzentrieren und gleichzeitig klar zu bleiben, wo meine Verantwortung endet und die des anderen beginnt. Nur so können wir auf Augenhöhe agieren und sicherstellen, dass jede Beziehung – sei sie beruflich oder persönlich – von Respekt und Klarheit geprägt ist. Es muss klar sein, dass selbst in einem intensiven 1:1-Coaching nicht alle Themen vollständig abgeschlossen werden können. Langfristiger Erfolg erfordert Arbeit, Ausdauer, Beharrlichkeit und einen gehörigen Löwenmut, um sichtbar zu werden und zu bleiben.


Mein innerer Kern: Eine uneinnehmbare Burg

Was ich heute schätze, ist, dass ich meine Herzlichkeit bewahren kann, ohne dabei vor mir selbst mein Gesicht zu verlieren. Bis zu einer klaren Grenze bin ich offen und empathisch. Doch dahinter stehen innere Türsteher, die prüfen, wie es weitergeht. Diese innere Sicherheit ist wie eine uneinnehmbare Burg – eine unsichtbare Insel, die niemand betreten kann außer mir selbst.


Doch eines habe ich ebenfalls gelernt: Das Leben bietet uns immer wieder Situationen, in denen unsere Grenzen herausgefordert werden. Es ist ein lebenslanges Lernen, diese Grenzen zu wahren und sie bei Bedarf neu zu setzen.

Das Wichtigste dabei ist die Fähigkeit, jederzeit 'Stopp' sagen zu können – auch wenn man sich bereits mitten in einem Prozess befindet. Es gibt keinen falschen Zeitpunkt, um innezuhalten und respektvoll, aber klar zu kommunizieren, dass man so oder auch gar nicht weitermachen möchte. Selbstschutz ist das A und O einer lebenslangen, liebevollen Verbindung mit sich selbst. Ich lerne, mir klare Leitplanken zu setzen und Dinge, die nicht unmittelbar mit meiner Tätigkeit zu tun haben, konsequent abzulehnen. Früher dachte ich, ich bräuchte immer eine triftige Begründung. Heute weiß ich:

"Nein, danke." ist ein vollständiger und ausreichend klarer Satz.

Wir können ein festes ,Nein-sage‘-Ritual etablieren, das auch noch sitzt, wenn man uns nachts um Drei wecken würde.

Der Kunde ist Mensch, nicht König! Eine Beziehung, die von Respekt und Klarheit geprägt ist, lebt weder von Herrschaft noch von Unterordnung, weder vom Befehlen noch vom Dienen allein. Der Grundsatz der Gleichwertigkeit, nach dem ich handle, bedeutet für mich: keine Hierarchien, sondern echtes Miteinander. So lebe ich, so arbeite ich.


Wenn du das Bedürfnis hast, über deine Erfahrungen mit Kunden zu sprechen, biete ich dir die Möglichkeit, ein kleines Gesprächspaket zu wählen – zum Beispiel 'Endlich Klarheit!'. Es kann unglaublich wohltuend sein, schlechte Erfahrungen, das Gefühl des Nicht-Genügens, schambehaftete Erlebnisse oder Wünsche für die Zukunft von der Seele zu sprechen. Manchmal genügt es, jemanden zu haben, der zuhört und versteht.


Herzlichst

Lena


PS: Auch mein Buch kann dich auf diesem Weg indirekt begleiten. Die innere und äußere Reise in ein Leben, das sich wohl anfühlt.




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