Ich kann endlich die sein, die ich bin - mit Selbstausdruck ohne Scham.
Es brauchte 40 Jahre, bis ich die Frau aus dem Stein herausgeschlagen habe, die ich bin. Schicht für Schicht, Kruste für Kruste hab ich das Äußerliche abgetragen, um an den Kern meines Wesens zu kommen und - der nächste Schritt - diesen auch zum Ausdruck zu bringen. Zu wissen, wer ich bin, hat dazu geführt, dass ich heute mein Leben lebe und nicht mehr das Leben anderer.
Dieser Beitrag ist für alle die, die sich nach der Entfesslung des wahren ICHs sehnen und sich noch hinter falscher Scham verborgen halten... vor der Welt und - schlimmer noch - vor sich selbst. Eine wunderbare Übung, sich näherzukommen, ist es, Zeit mit sich selbst zu verbringen. Schweigend, meditierend, auf kontemplativen Wanderungen aber auch in der Übung des Selbstausdrucks. Ich nutze dafür zum Beispiel meinen Podcast, aber besonders gerne auch höchstpersönliche Fotoshootings mit mir selbst. Natürlich kann man auch Malen, Singen, Musizieren... wichtig dabei ist es, keine Scham vor sich selbst zu haben, auch wenn's mal nicht ganz so hübsch aussieht oder schief klingt. Denn wer sich vor sich selbst nicht traut, der wird sich auch nicht vor anderen trauen. Es ist natürlich möglich, die Masken nie abzulegen, doch dann bleibt die ewige Maskerade.
Ich berichte hier von meinen Erfahrungen, von meinem Schritt in die Sichtbarkeit, in die oftmals so gefürchtete Öffentlichkeit. Im Mai 2022 habe ich zum ersten Mal in die Kamera gesprochen und über mein Leben erzählt... inzwischen habe ich richtig viel Übung darin, ich selbst zu sein. Denn alles andere bringt nichts. Ich fühl mich so wohl wie nie! Und ich komme zu dem Schluss, dass alles am Ende gar nichts mit den anderen zu tun hat. Nein, tatsächlich gar nicht. In meiner Geschichte lagen und liegen sämtliche Blockaden in mir. Wenn ich mich vor mir selbst geschämt habe, habe ich es auch im außen. Mir ist nichts Böses begegnet, auf meinem gesamten Weg nicht. Die Einzige, die oft unerhört böse mit mir war, war ich selbst. Längst habe ich die Bösartigkeit gegen Wertschätzung, Selbstliebe und Großdenken getauscht. Erst, seit ich mich der eigenen Scham gestellt habe, stehen ich vor einem Ozean voll neuer Möglichkeiten. Es gibt keinen Grund, sich für mein Sein zu schämen, erstrecht nicht für meine Kreativität und den Versuch, mich zum Ausdruck zu bringen. Wer dieses Kapitel auslässt, wird sich selbst kaum erreichen können, sich immer ein Stück fremd sein. Es bleibt eine gläserne Wand, die blind ist für alle die Wunder, die wir als Individualisten in uns tragen. Dabei ist dieses Grenzen überwinden vor sich selbst unendlich wichtig für den eigenen Wachstumsprozess.
Der Selbstausdruck ist keine Spielerei, sondern eine Notwendigkeit für ein selbstbewusstes Leben.
Und die dezenten Menschen dürfen hier richtig übertreiben ... BÄÄÄMMM! Steht ruhig her, da bin ich! Das reicht zunächst völlig, das mal vor sich selbst zu tun, aber dann richtig. Be your own muse!
Der Weg dorthin mag für jede/n von uns anders aussehen, doch am Ende gilt es immer, die eigene Scham zu überwinden. Muss jetzt jede/r raus in die Sichtbarkeit?! Nein! Nur, wer Lust darauf hat, sich aber nicht traut. Vor allem für Eigenmarken und Personal brands, die Marketing und Vertrieb selbst machen, ist es meiner Meinung nach elementar!
Und grundsätzlich finde ich es nicht verkehrt, wenn man gelernt hat, die eigene Meinung zu vertreten und auch in der Öffentlichkeit authentisch die Haltung zu wahren, seine Werte kongruent zu vertreten und die Chuzpe zu haben, sich beizustehen. Einen bewussten Auftritt in der Öffentlichkeit braucht JEDE Marke, ganz egal aus welcher Sparte.
Ich persönlich hatte all das jahrelang nicht und durfte das alles neu erfahren, erarbeiten und erleben. Überwunden habe ich all diese Scham durch das Zeigen meiner Unfertigkeit und meiner Fortschritte. Niemals habe ich irgendwo einen Beweis angetreten, sondern immer so kommuniziert, dass ich etwas ausprobieren mag und schauen will, wie sich das anfühlt, wie weit man damit kommen kann. Dadurch wurde ich zu einer großen Inspiration für viele andere Menschen, zur größten aber für mich selbst.
Selbstausdruck ohne Scham - Was kannst du nun tun?
Nimm dir dein Smartphone, such dir einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist. Positioniere die Handykamera so, dass du dich im Display gut sehen kannst. Und dann probiere dich mal ein bisschen aus. Du kannst aus einem Buch vorlesen, Posen machen wie bei einem Fotoshooting, dich verkleiden, den Standort so oft wechseln, bis dir die Einstellung vom Licht her gefällt. Du kannst alles machen, worauf du Lust hast. Und vielleicht geht es dir wie mir und du empfindest es seltsam, mit einem Kopftuch oder einem Hut vor der Kamera zu posen, dein angespanntes oder verkrampftes Gesicht dabei zu beobachten und unnatürlich zu lachen, anders zu atmen, dich albern zu fühlen. So geht es mir auch heute noch manchmal... gerade wieder bei diesem aktuellen Shooting mit dem Blumenkranz auf dem Kopf, den ich zuvor selbst geflochten habe. Jedes Mal bin ich froh, dass ich ganz intim mit mir alleine sein darf und jedes Mal habe ich das Ziel, mindestens ein richtig gutes Bild zu bekommen. Und ich sage dir, es ist mir noch immer gelungen. Und wenn das nicht der Fall wäre, dann kann alles wieder gelöscht werden und man darf stolz sein, sich die Zeit für diese Selbstbegegnung genommen zu haben. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen... und vielleicht braucht es erst ein wenig Überwindung, bis etwas Kunstvolles gedeihen darf. Dranbleiben, es lohnt sich! Ich entdecke immer wieder neue Seiten von mir und jedes Mal gehe ich reicher aus einem solchen Event mit mir selbst wieder heraus, als ich hineingegangen bin.
Viele Menschen warten ab, stets in der Hoffnung, eines Tages selbstbewusst genug zu sein, um sich zu trauen, XY zu tun. Doch wer nur wartet und nicht startet, der wird mit der Zeit immer unsicherer und wird nicht für sich losgehen. Mit jedem Jahr, das versteift, festigt sich der Glaubenssatz, es sowieso nicht zu können, sich sowieso nicht zu trauen.
Es klingt furchtbar abgedroschen, doch wenn dich eine Sehnsucht einfach nicht loslässt, dann ist der beste Moment immer JETZT. Nicht gleich mit dem Kopf durch die Decke, sondern Schritt für Schritt in die Selbstwirksamkeit kommen und somit die wichtigste Grundlage für's Business zu schaffen: die eigene Handschrift. Diese Übungen für die Sichtbarkeit kannst du überall und sofort ohne vorherige Investitionen umsetzen, denn du hast schon alles da, was du brauchst. Ein Smartphone und eine tolle Persönlichkeit, die endlich als solche angenommen werden möchte!
SELBSTAUSDRUCK ohne Scham - auch im Business!